Forschungspartner
Lehrstuhl für Industrial Sales and Service Engineering
Der Lehrstuhl für Industrial Sales and Service Engineering (ISSE) an der Fakultät für Maschinenbau der Ruhr-Universität Bochum unter Leitung von Prof. Dr. Jens Pöppelbuß vertritt Themen des industriellen Kunden-, Vertriebs- und Servicemanagements in Forschung und Lehre. Die interdisziplinären und anwendungsnahen Forschungsaktivitäten des Lehrstuhls verbinden technische und betriebswirtschaftliche sowie vertriebliche Fragestellungen im Kontext einer zunehmenden Digitalisierung, Vernetzung, Kundenorientierung und Tertiarisierung der industriellen Wertschöpfung. Das Lehrstuhlteam forscht insbesondere zur Innovation und Digitalisierung von Dienstleistungen in Business-to-Business-Kontexten.
Lehrstuhl für Produktionssysteme
Der Lehrstuhl für Produktionssysteme an der Ruhr-Universität Bochum, geleitet von Professor Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Bernd Kuhlenkötter, widmet sich der Forschung und Lehre in den Bereichen Produktionsmanagement, Fertigungsorganisation und Industrie 4.0. Unsere Arbeit verbindet Theorie und Praxis, um innovative Lösungen für aktuelle und zukünftige Herausforderungen in Produktionssystemen zu entwickeln. Mit einer fundierten Ausbildung und praxisnahen Projekten in Zusammenarbeit mit führenden Unternehmen bereiten wir unsere Studierenden auf eine erfolgreiche Karriere vor. Unser Ziel ist es, die Produktion der Zukunft nachhaltig und effizient zu gestalten.
Implementierungs- und Anwendungspartner
ehm GmbH
Ein grundlegendes Merkmal des Elektrotechnik TGA e h m GmbH ist der hohe Anteil pauschal kalkulierter Baustellen. Dabei vereinbart die e h m GmbH auf Basis einer internen Kalkulation einen Festpreis mit dem Auftraggeber. Durch diese Art der Baustellenplanung trägt die e h m GmbH ein erhebliches wirtschaftliches Risiko bei ihren Bauprojekten und ist auf eine möglichst genaue Kalkulation insb. der notwendigen Soll-Zeiten angewiesen, um das Bauprojekt profitabel abwickeln zu können. Ein datengestütztes Projektcontrolling, welches die Kalkulation unterstützen könnte, findet hierbei jedoch noch nicht statt. Ein weiteres Merkmal der e h m GmbH ist, dass sie bereits einen sehr hohen digitalen Reifegrad aufweist. Das wird auf verschiedene Weise deutlich. Zum einen arbeitet e h m bereits seit mehreren Jahren ausschließlich mit digitalen Plänen auf der Baustelle. Jedem Monteur wird dafür ein Tablet zur Verfügung gestellt, auf dem mit den digitalen Plänen gearbeitet wird. Das ticketbasierte Arbeiten in der CENDAS-Software ist dadurch bereits fester Bestandteil der täglichen Arbeit aller beteiligten Akteure von e h m. Neben den eigenen Monteuren bekommen zudem eingesetzte Subunternehmen Tablets zur Verfügung gestellt, um ihre Arbeiten digital zu dokumentieren. Auch die Projektsteuerung erfolgt in Ansätzen bereits innerhalb der CENDAS-Software und stellt ein weiteres wichtiges Merkmal des digitalen Reifegrades von e h m dar. So werten die Projektleiter von e h m täglich den aktuellen Stand der Baustelle anhand der abgehakten Tickets aus. Allerdings erfolgt dies eher noch unsystematisch und ohne Verknüpfung von Soll-Zeiten, Bauablaufplänen oder sonstigen Instrumenten zur gezielten Projektsteuerung. Durch diesen hohen Erfahrungsschatz in Bezug auf digitales Arbeiten kann die e h m gmbh damit wertvolle Erkenntnisse in das Projekt einbringen und bietet ideale Voraussetzungen, um digitales kollaboratives Arbeiten untersuchen zu können.
epi GmbH
Die epi GmbH ist ebenfalls ein Elektrotechnik-TGA-Unternehmen, unterscheidet sich jedoch in relevanten Bereichen von der e h m gmbh. Zum einen weist die epi GmbH aktuell einen eher geringen digitalen Reifegrad auf. Digitale Pläne kommen erst in einzelnen Pilotprojekten zum Einsatz. Dadurch hat sich das ticketbasierte Arbeiten im Arbeitsalltag der beteiligten Akteure noch nicht etabliert. Zudem findet eine durchgängige Projektsteuerung anhand des Bearbeitungsstandes der Tickets noch nicht statt. Tickets werden eher als Kommunikationsmittel eingesetzt und nicht systematisch im Rahmen der Bauzeitenplanung ausgewertet. Vielmehr wird aktuell auf unterschiedliche, dezentrale Systeme (z. B. ERP-System, dezentrale Excel-Dateien etc.) zurückgegriffen, um die eigenen Projekte zu steuern. Ein weiteres Merkmal der epi GmbH ist, dass sie regelmäßig als Nachunternehmer der e h m gmbh eingesetzt wird. Diese Konstellation stellt demnach besondere Anforderungen an die CENDAS-Software, da ein digitales und kollaboratives Arbeiten ermöglicht werden muss. Dafür sind ein hohes Maß an Transparenz und einheitliche Arbeitsstandards erforderlich, um eine geordnete Nachverfolgung und Übergabe von Aufgaben zu ermöglichen. Der eher geringe digitale Reifegrad sowie die unterschiedliche Rolle des Unternehmens in Bauprojekten erfordert im Vergleich zur e h m gmbh eine grundlegend unterschiedliche Einführungsstrategie der neuen Softwarefeatures und der begleitenden Projektmanagementmethode. So ist zum Beispiel davon auszugehen, dass starke Veränderungsprozesse (z. B. im Hinblick auf den Datenaustausch, Rollenverständnis etc.) eingeleitet werden müssen. Die epi GmbH bringt daher eine weitere wertvolle Perspektive mit in das Projekt ein.
WENDE GmbH
Die WENDE GmbH deckt als Lüftungs- Klima- und Kältetechnik-TGA-Unternehmen die Perspektive eines weiteren Gewerkes im Projekt ToGethA ab. Auch die WENDE GmbH weist insgesamt noch einen eher geringen digitalen Reifegrad auf. WENDE nutzt die CENDAS-Software zwar bereits in ersten Projekten, das ticketbasierte Arbeiten hat sich aber auch hier noch nicht im Arbeitsalltag etabliert. Die Projektsteuerung findet noch weitestgehend unabhängig von der CENDAS-Software statt. Zudem weist WENDE GmbH eine zentralisierte Arbeitsorganisation vor. Eine Person nimmt hierbei sowohl die Rolle des Projektleiters als auch des technischen Zeichners ein. Zudem übernimmt der Bauleiter Tätigkeiten, die eher dem Projektmanagement zugerechnet werden. Diese Rollenkonstellation unterscheidet sich stark von der epi GmbH und e h m gmbh und stellt somit zusätzliche Anforderungen an die Projektmanagementmethodik, insbesondere im Hinblick auf die relevanten Rollen im Bauprojekt. Ein weiteres wichtiges Merkmal der WENDE GmbH ist die hohe Abhängigkeit von anderen Gewerken sowohl bei der Planung als auch bei der Bauausführung, da beispielsweise elektrische Anschlüsse der Lüftungsanlagen durch Fremdgewerke vorbereitet werden müssen. Dafür arbeitet die WENDE GmbH regelmäßig mit der e h m gmbh und epi GmbH zusammen und stellt somit hohe Anforderungen an eine kollaborative und digitale Projektmanagementlösung. Daher ist WENDE ein zentraler Partner, um die Anwendungsvielfalt der Methode und Softwarelösung zu erweitern und bringt somit eine weitere wertvolle Perspektive im Rahmen des Projektvorhabens ein.
Die Kleusberg GmbH und Co KG bringt schließlich die Perspektive eines Generalunternehmers in das Projekt mit ein. Kleusberg arbeitet regelmäßig mit den drei Verbundpartnern e h m, epi und WENDE zusammen. Kleusberg forciert seit einiger Zeit bereits das Lean-Construction-Konzept bei den eigenen Bauprojekten und kann dadurch wertvolle Erfahrungen in die Ausgestaltung der Methodik und der relevanten Schnittstellen zu etablierten Softwarelösungen einbringen.
CENDAS GmbH
Die CENDAS GmbH ist der zentrale Entwicklungspartner und Konsortialführer in diesem Verbundvorhaben. Sie ist als Firmengründung direkt aus den Digitalisierungsbemühungen der TGA-Unternehmen (und damit der späteren Zielgruppe der hier adressierten Lösung) e h m, epi und WENDE hervorgegangen. CENDAS entwickelt digitale Lösungen für die TGA-Baustellenabwicklung unter direkter Einbindung der TGA-Unternehmen, wodurch die Produkte anforderungsgerecht entwickelt und mit direktem Praxisbezug getestet werden können. Die Firmengründer von CENDAS haben zusammen bereits mehr als 9 Jahre Erfahrung mit der Digitalisierung der Baubranche, sei es in der Rolle des TGA-Bauunternehmens, der Softwareentwicklung oder des Innovations- und Projektmanagements.