- Ruhr-Universität Bochum
Themengebiete Herbst 2025
In der aktuellen Ausschreibungsrunde werden insgesamt neun Themengebiete (ausschließlich) für Masterarbeiten angeboten. Die Themengebiete und das Anfrageformular werden bis einschließlich 13.07.2025 verfügbar sein. Da die Themengebiete eine maximale Betreuungskapazität aufweisen, kann es vorkommen, dass es mehr interessierte Studierende gibt, als Betreuungskapazitäten vorhanden sind. Deshalb kann nicht gewährleistet werden, dass alle Studierenden einem Themengebiet zugeordnet werden.
Die folgenden Themengebiete richten sich an Studierende, die eine Masterarbeit verfassen möchten:
Zu den Firmen mit dem weltweit größten Umsatz gehören Plattformfirmen (bspw. Amazon oder Apple), die sich überwiegend in neuartigen Partnernetzwerken (Ecosystems) organisieren. Das Erfolgspotenzial von Platform Ecosystems ist entsprechend außerordentlich hoch. Allerdings erreichen nur die wenigsten Unternehmen langfristigen Erfolg. Eine tiefgreifende Analyse der Gründe, insbesondere zu den Herausforderungen im Plattformaufbau, gibt es noch nicht. Das Ziel einer Masterarbeit ist es daher, Interviews mit Manager:innen zu führen, die Erfahrung im Aufbau und/oder der Teilnahme an plattformbasierten Service Ecosystems haben. Die technischen, regulatorischen und organisatorischen Herausforderungen sowie mögliche Lösungen dieser sollen in der Arbeit selbstständig analysiert werden. Die Interviews sollen im Maschinen- und Anlagenbau durchgeführt werden, können aber auch Technologiedienstleister beinhalten.
Die Energiewirtschaft befindet sich im Spannungsfeld von Dekarbonisierung, Dezentralisierung und Digitalisierung. Besonders Stadtwerke stehen vor der Herausforderung, ihre bestehenden Strukturen und Prozesse an sich dynamisch verändernde Marktbedingungen anzupassen. Die digitale Transformation eröffnet dabei neue Chancen, bringt aber auch spezifische Hindernisse mit sich – organisatorisch, technisch und kulturell. Im Rahmen einer Masterarbeit soll auf Basis von Interviews untersucht werden, welche Erfolgsfaktoren und Barrieren Stadtwerke bei der Anpassung an digitale Veränderungen erleben. Ziel ist es, ein vertieftes Verständnis für die internen und externen Einflussfaktoren zu gewinnen, die eine gelingende Transformation fördern oder hemmen.
Grüner Wasserstoff gilt als zentraler Baustein für die Energiewende. Weltweit entstehen derzeit neue Lieferketten, um Angebot und Nachfrage auf einem freien Markt zu verbinden. Dabei stehen die Akteure vor technologischen, wirtschaftlichen, regulatorischen und sozialen Herausforderungen, die Unsicherheit erzeugen. Vertrauen zwischen den Beteiligten spielt deshalb eine entscheidende Rolle für den Markterfolg. Digitale Lösungen wie Zertifizierungs- und Simulationstools können helfen, dieses Vertrauen aufzubauen. Wichtig ist dabei die Verbindung technischer Fähigkeiten der Softwareanbieter mit dem Fachwissen der Wasserstoffakteure. Ziel dieser Masterarbeit ist es, in einer Interviewstudie zu untersuchen, wie diese Zusammenarbeit in der Praxis genau geschieht und wie dadurch Softwareanbieter zur Verringerung von Unsicherheiten in der Wasserstoffwirtschaft beitragen können.
Im Zuge der Digitalisierung gewinnt der Vertrieb digitaler Produkte auch in B2B-Märkten zunehmend an Bedeutung. Dies kann insbesondere für Unternehmen, die ihr Portfolio von physischen Produkten durch digitale Services ergänzt haben, eine Herausforderung darstellen. Bewährte Methoden bei der Preissetzung sind nur eingeschränkt auf digitale Produkte anwendbar. Es bedarf der Einführung neuer Methoden, wie z. B. wertbasierter Pricing-Verfahren. Diese Ansätze sind in der Forschung bereits vielfältig dokumentiert, jedoch bestehen in der Praxis weiterhin Herausforderungen bei der Einführung der beschriebenen Konzepte.
Generative Künstliche Intelligenz, etwa in Form chatbasierter Systeme wie ChatGPT, prägt den Arbeitsalltag von Wissensarbeitenden zunehmend. Durch die Automatisierung kognitiver Tätigkeiten – von der Aufbereitung und Zusammenfassung komplexer Informationen über deren Erklärung und Interpretation bis hin zu Analyse und Anwendung – eröffnen sich erhebliche Potenziale, Prozesse effizienter zu gestalten und Freiräume für herausforderndere Aufgaben zu schaffen. Zugleich zeigen erste Erfahrungen, dass mit der Verfügbarkeit generativer KI auch Risiken einhergehen. Besonders problematisch ist ein sich häufender Complacency- oder Automation-Bias, bei dem Arbeitende die von der KI gelieferten Ergebnisse ungeprüft übernehmen und dadurch die eigene Tendenz zum kritischen Denken abnimmt. Dieser Effekt wird zusätzlich durch hohen Zeitdruck und knappe Ressourcen verstärkt und kann vor allem Fachkräfte mit geringerer Berufserfahrung oder unvollständigem Domänenwissen in Fehlentscheidungen führen, wenn Annahmen der KI nicht hinterfragt werden. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, in welchem Ausmaß die Nutzung generativer KI das kritische Denken von Wissensarbeitenden beeinflusst und wie sich kritisches Denken in diesem Kontext gezielt steigern lässt. Die Masterarbeit untersucht dies in einer experiementalpsychologischen Studie, in der Teilnehmende Entscheidungs- und Analyseaufgaben mit oder ohne KI-Unterstützung lösen; die technische Implementierung der Experimentalumgebung wird dabei vom Betreuer bereitgestellt.
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) eröffnet neue Spielräume für digitale Geschäftsmodelle – wirft zugleich aber Fragen nach Wertschöpfung, Nutzbarkeit und Ethik auf. Im Projekt HUMAINE wurde hierfür ein Workshopformat entwickelt, das Unternehmen mithilfe von AI Business Model Cards und AI Ethics Cards bei der Entwicklung verantwortungsvoller KI-Angebote unterstützt. Im Rahmen dieser Masterarbeit soll dieses bestehende Workshopformat in der Praxis durchgeführt, qualitativ evaluiert und auf Basis der Ergebnisse gezielt weiterentwickelt werden. Im Zentrum stehen dabei die Erfahrungen der Teilnehmenden, die Qualität der entwickelten Ideen sowie die Nutzbarkeit der eingesetzten Methoden. Die Arbeit leistet so einen Beitrag zur praxisnahen Gestaltung und Verbesserung innovationsunterstützender Formate im KI-Kontext
Immer mehr Unternehmen integrieren zirkuläre Angebote in ihr Portfolio, von Produkt-Service-Systemen über Recyclinglösungen und Re-Used-Angebote bis hin zu Sharing-Modellen. Obwohl es zahlreiche Studien zu den allgemeinen Treibern der Kreislaufwirtschaft gibt (z. B. regulatorische Anforderungen, Ressourceneffizienz, Nachhaltigkeitsimage), ist bislang wenig darüber bekannt, welche konkreten Beweggründe einzelne Unternehmen dazu bewegen, sich aktiv mit der Kreislaufwirtschaft auseinanderzusetzen und ob sich diese im Laufe der Zeit verändern. Ziel dieser Masterarbeit ist es, qualitative Interviews mit Unternehmen zu führen, die bereits zirkuläre Angebote eingeführt haben. Die Arbeit soll herausarbeiten, welche Motivationen (z. B. strategisch, wirtschaftlich, wertebasiert, ressourcengetrieben oder regulatorisch) hinter diesen Entscheidungen stehen. Dabei geht es insbesondere darum, ob sich Motivationen im Laufe der Zeit verändern und inwiefern Prinzipien der Circular Economy im Unternehmen umgesetzt werden.
Immer mehr etablierte und erfolgreiche Unternehmen beginnen, zusätzlich zu ihren klassischen Geschäftsmodellen und Angeboten zirkuläre Lösungen in ihr Portfolio zu integrieren. Lineare Geschäftsmodelle beruhen auf der Herstellung, dem Verkauf und der Entsorgung von Produkten – der wirtschaftliche Erfolg hängt dabei häufig von der Verkaufsmenge ab. Zirkuläre Geschäftsmodelle hingegen zielen auf Ressourcenschonung, Wiederverwendung und geschlossene Kreisläufe, wobei der Werterhalt von Produkten im Vordergrund steht. Obwohl ein gewissser Forschungsstand zu Barrieren von zirkulären Geschäftsmodellen existiert, ist bislang noch unklar, welche spezifischen Herausforderungen (z. B. Zielkonflikte, Widerstand von Lieferanten, mangelndes Kundeninteresse oder hohe Prozesskosten) Unternehmen bei parallel laufenden zirkulären und linearen Geschäftsmodelle begegnen und wie sich diese auf die Umsetzung auswirken. Im Rahmen dieser Masterarbeit soll im Zuge einer qualitativen Interviewstudie untersucht werden, welche konkreten Hürden in diesem Zusammenhang auftreten und wie Unternehmen darauf reagieren. Im Fokus stehen dabei Spannungsfelder zwischen linearen und zirkulären Strategien – insbesondere mit Blick auf das Unternehmensökosystem und die Rolle von Partnerschaften als potenzielle Konfliktquelle oder Ressource zur Bewältigung dieser Spannungen.
In einem zunehmend dynamischen und datengetriebenen Marktumfeld gewinnt die Fähigkeit zur fundierten Situationsanalyse strategische Bedeutung. Klassische Methoden stoßen dabei an ihre Grenzen, wenn es um die frühzeitige Erkennung externer Trends, Risiken und Chancen geht. Gleichzeitig stehen Unternehmen vor der Herausforderung, große Mengen externer Daten systematisch auszuwerten. Künstliche Intelligenz eröffnet hier neue Möglichkeiten, um relevante Informationen automatisiert zu identifizieren, zu strukturieren und für strategische Entscheidungen nutzbar zu machen. Das Ziel einer Masterarbeit besteht darin, systematisch zu untersuchen, wie externe, unstrukturierte und strukturierte Datenquellen mittels KI-gestützter Verfahren für die Situationsanalyse im strategischen Management nutzbar gemacht werden können. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche Konzepte und Ansätze bereits existieren, um relevante Markt-, Wettbewerbs- und Technologietrends frühzeitig zu erkennen und strategische Entscheidungen datenbasiert zu unterstützen.
Falls Sie daran interessiert sind, Ihre Abschlussarbeit in einem der vorgenannten Themengebiete zu verfassen, füllen Sie bitte das nachfolgende Anfrageformular aus. Mit einem Stern (*) gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder. Wir werden Sie nach dem 13.07.2025 über das weitere Vorgehen per E-Mail informieren. Bitte melden Sie sich im Falle einer positiven Rückmeldung bei der in der E-Mail angegebenen betreuenden Person.
Ablauf bei Abschlussarbeiten
In regelmäßigen Abständen veröffentlichen wir Themengebiete sowohl für Bachelor- als auch für Masterarbeiten. Sobald die Themengebiete ausgeschrieben sind, können interessierte Studierende zwei Themen auswählen und angeben, warum sie sich besonders für diese Themengebiete interessieren und ihre Abschlussarbeit in einem dieser Themengebiete bei uns verfassen möchten.
Auf dieser Grundlage ordnen wir die Themengebiete den Studierenden zu. Da die Themengebiete eine maximale Betreuungskapazität aufweisen, kann es vorkommen, dass es mehr interessierte Studierende gibt, als wir Betreuungskapazitäten anbieten können. Deshalb können wir nicht immer gewährleisten, dass alle Studierende einem Themengebiet zugeordnet werden können.
Unseren strukturierten Prozess für die Erstellung von Abschlussarbeiten bieten wir – zumindest in seiner bisherigen Form – ab dem Wintersemester 2024/2025 nicht mehr an. Wesentliche Inhalte, wie z. B. die Ausarbeitung des Themenvorschlages (Exposé) sowie Vorträge und Übungen zu spezifischen Themen des wissenschaftlichen Arbeitens, wurden in das Modul Begleitseminar zur Bachelorarbeit integriert, das ab dem Wintersemester 2024/2025 erstmalig und dann jedes Semester angeboten wird.
- Für Bachelorstudierende besteht somit die Möglichkeit, das Begleitseminar parallel zur Arbeit an ihren Bachelorarbeiten zu besuchen. Hinweis: Das Begleitseminar richtet sich an alle Bachelorstudierenden. Die Teilnahme ist unabhängig davon, ob und an welchem Lehrstuhl eine Bachelorarbeit verfasst wird, möglich.
- Für Masterstudierende besteht ab dem Wintersemester 2024/2025 kein vergleichbares Angebot mehr. Diese haben die für eine Masterarbeit an unserem Lehrstuhl relevanten Inhalte entweder im Rahmen ihrer Bachelorarbeit an unserem Lehrstuhl und/oder im Rahmen des Moduls Forschungsmethoden bereits kennengelernt.
Der Zeitplan für die nächsten Abschlussarbeiten ist in der folgenden Tabelle dargestellt. Nach der Anmeldung gelten die nach aktueller Prüfungsordnung vorgegebenen Bearbeitungszeiten (zwei bis drei Monate bei Bachelorarbeiten und vier bis sechs Monate bei Masterarbeiten). Während der Bearbeitungszeit oder nach Abgabe der Arbeit halten sowohl Bachelor- als auch Masterstudierende eine Präsentation, in der sie die Inhalte, (Zwischen-)Ergebnisse und/oder Erkenntnisse ihrer Arbeit darstellen und mit den anderen Studierenden diskutieren.
Die Themengebiete sind in der Regel für eine Woche ausgeschrieben. Ab dem Wintersemester 2024/2025 veröffentlichen wir Themengebiete für Bachelorarbeiten nur noch zu Beginn des Winter- und zu Beginn des Sommersemesters; Themengebiete für Masterarbeiten werden weiterhin an bis zu vier Terminen veröffentlicht.
Gruppe | Veröffentlichung der Themengebiete | Anmeldung der Arbeit | Späteste Abgabe der Arbeit (Bachelor) | Späteste Abgabe der Arbeit (Master) |
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Winter 2024 | 07.10.2024 | 01.12.2024 | 01.03.2025 | 01.06.2025 |
Frühling 2025 | 08.01.2025 (nur Master) | 01.03.2025 | -/- | 01.09.2025 |
Sommer 2025 | 07.04.2025 | 01.06.2025 | 01.09.2025 | 01.12.2025 |
Herbst 2025 | 07.07.2025 (nur Master) | 01.09.2025 | -/- | 01.03.2026 |